… da warn es wieder fünf!

Unsere Neue heißt (wieder) Rieke und sieht ihrer Vorgängerin (Tochter von Indi und Rigaz) tatsächlich ein bisschen ähnlich. Im Vergleich zu unseren eigenen Welpen wirkt sie eher zart. Auf jeden Fall hat sie uns mit ihrer fröhlichen, unbefangenen und doch sehr sanften Art längst verzaubert. Sie ist am Sonntag mit zwölf Wochen bei uns eingezogen. Nun lebt sie sich ein, was ihr offenbar keine Probleme bereitet.

Das sah am ersten Abend noch ganz anders aus, als wir unsere erwachsenen Hunde der Reihe nach zur Begrüßung zu ihr schickten. Rieke brachte sich sofort (bei uns) in Deckung und versuchte mit Keifen und Knurren all die fremden Monster von sich fern zu halten (es war auch schon dunkel). Als dann noch die Katze Mia vorbei lief, wurde die mit ebenso verzweifelten Einschüchterungsversuchen vertrieben. Bei der Katze hatte sie Erfolg. Die Hunde blieben (nacheinander) ganz ruhig bei ihr stehen. Malenka wedelte sie freundlich an, Lucy ging zur Beruhigung erstmal wieder einen Schritt zurück, Jamie war väterliche Güte in Person und ließ ihr nach kurzem Anschnuppern genau den Raum, den sie wollte. Indi kam als Letzte und entschied sich angesichts dieses verzweifelten kleinen Welpen für eine andere Strategie: Sie stellte sich mit etwas Körperspannung und erhobener Rute vor ihr auf. – Und tatsächlich war das genau die vertrauensbildende Maßnahme, die Rieke gebraucht hatte. Sie hörte sofort auf mit ihrem hysterischen Gekeife, kam aus ihrer Deckung und begann, Indi von vorn bis hinten (erstmal hinten) zu beschnuppern. Dabei blieb Indi ganz ruhig stehen, bis Rieke fertig war. Danach war eigentlich alles gut.

Bis heute ist Indi die Anlaufstelle für Rieke, wenn sie Sicherheit braucht. Zum Beispiel einen besonders geschützten Schlafplatz, von denen es (in unseren Augen) hier einige geeignete geben sollte. Wenn Rieke nach Tiefschlaf ist, kuckt sie sich nach Indi um und legt sich direkt neben sie. Indi lässt sie. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich bin so froh, dass wir Indi in unserem Rudel haben! Natürlich könnten wir jetzt darüber reden, was wir Menschen von Indis Verhalten übernehmen sollten, um besser auf die Bedürfnisse unserer Welpen einzugehen (Stichwort: „in Führung gehen“ … ), aber die Hunde können das meistens viel besser! Also freu ich mich einfach, dass wir ein Team sind, in dem ich nach meinen Möglichkeiten handeln kann und die Hunde ihren Part übernehmen.

Rieke und Indi
Lucy und Rieke
Malenka und Rieke

die Meierhafe-Idylle hat einen Riss bekommen

Das war Indi gestern abend: Allein draußen, solange es noch hell war.

Das waren Malenka, Lucy und Jamie gestern abend.: „wenn du reingehen willst, kommen wir mit!“

Das sind Lucy und Indi heute mittag: wie unter Schock, als verstünden sie die Welt nicht mehr.

Was geschehen ist? Sie haben gekämpft. Und zwar miteinander. Warum? Hat sich so ergeben.

Auf der Straße ging – wie mehrmals jeden Tag – Nachbars Hermine ihres Weges. Unsere Hunde waren alle im vorderen Bereich des Hofes. Ich nicht. Die hochschwangere Malenka wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und stimmte ihr Kriegsgeschrei an: „kommt alle mit! zusammen sind wir stark! Nachbars Hermine will hier unbemerkt vorbeigehn! das können wir nicht zulassen! wir machen ihr Angst, das macht Spaß!“ (Hermine und Malenka sind sich übrigens schon mehrmals friedlich begegnet. Auch auf unserem Grundstück.) Komischerweise machen neuerdings tatsächlich alle Hunde mit, wenn Malenka das so will. (Nur, wenn ich nicht dabei bin!!)

In dieser aufgeheizten Stimmung sind Lucy und Indi, die beiden (potenziellen) Konkurrentinnen im Rudel, irgendwie aneinander geraten. Und dann konnten sie nicht mehr aufhören. Jamie und ich haben am Anfang ein paar hilflose Versuche unternommen, dazwischen zu gehen, aber dafür war es längst zu spät. Ich glaube, dass Indi angefangen hat und Lucy heftig reagiert hat, weil ihr Hormonstatus direkt nach der Läufigkeit das noch hergab. Egal. Am Ende war Lucy die Stärkere. Sie hatte Indi immer wieder am Boden und schien ihr direkt in die Kehle zu beißen. Um überhaupt etwas zu tun, habe ich erstmal Jamie und Malenka ins Haus gebracht. Sie wussten ja auch nicht weiter. Dann hab ich eine Gießkanne mit Wasser gefüllt und bin damit zu den immer noch kämpfenden Mädels zurück. Indi lag am Boden und war schon fix und fertig. Lucy traute sich aber noch nicht, sie ganz freizugeben. Ich hab dann erstmal Lucy das Wasser ins Gesicht gegossen – darauf ließ sie sofort von Indi ab. Sicherheitshalber hat Indi auch noch ein bisschen Wasser abgekriegt, aber irgendwie waren beide sowieso schon am Ende. Wahrscheinlich hat es auch nur deshalb funktioniert.

Danach standen wir alle drei eine Weile unter Schock. Ich wusste eigentlich nur: wir müssen das zusammen durchstehen und hier wird keiner weggesperrt. Schließlich geht es darum, auch in Zukunft ein funktionierendes (harmonisches?) Rudel zu bilden. Nach und nach senkte sich der Adrenalin-Spiegel und ich konnte die Mädels auf Verletzungen untersuchen. – Ja, es gab bei beiden blutige Schrammen, hauptsächlich im Gesicht. Indis kleines Loch an der Kehle hab ich erst später entdeckt. Da war aber (hoffentlich) nichts, was man mit mehr als Desinfektionsspray hätte behandeln müssen. Ich bin aber auch nicht so der „Hilfe!-der-Tierarzt-solls-richten!“-Typ, sonst hätten sie sicher schon ihre Antibiotika-Dosis bekommen.

Das war heute mittag. Jetzt liegen gerade alle vier Weißen entspannt schlafend um mich rum.

Zeit zum Durchatmen

Lucy vermisst ihren Freund Pauli

Nun konnte Pauli doch wieder zurück in seine alte Familie. – Was ja auch toll ist für ihn, deshalb sind wir eigentlich froh – und wegen Jamie auch irgendwie erleichtert. Aber die Stille, die sich hier gerade breit macht, fühlt sich fast ein bischen wie Leere an.

Klara und Pauli, die beiden „Jungen Wilden“ waren voller Energie. Sie liebten es, sich miteinander und mit den Alten zu messen und ihre Kraft zu spüren. Mit ihnen tobte das Leben in Meierhafe. Das war natürlich auch anstrengend für uns und die älteren Hunde. Wir waren immer wieder herausgefordert, mussten schnell sein, Grenzen aufzeigen, Ruhe einfordern. Gleichzeitig haben wir uns alle gern anstecken lassen von der Fröhlichkeit und der machmal so wilden Lebensfreude.

Es ist schon lange her, dass wir keinen jungen Hund in unserem Rudel hatten. Als ich heute morgen mit Jamie, Indi, Malenka und Lucy draußen unterwegs war, wollte niemand rennen. Es war leise, alle bewegten sich ruhig oder standen in stillem Einverständnis umeinander rum. Ich mittendrin.

Nach den sehr intensiven und auch anstrengenden Wochen mit wechselner Besetzung im Rudel, Zeiten des Entdeckens, des neu Kennenlernens und der Auseinandersetzung, ist nun wieder Ruhe eingekehrt. Das sollten wir genießen. Ich glaube, die Hunde tun das schon.

fließender Übergang

Unsere Klara ist heute ausgezogen. Das ist traurig für uns, aber es fühlt sich auch richtig an, denn ihre neue Familie scheint gut zu ihr zu passen und wir hoffen, dass Klara sie mit all ihrer Lebensfreude genau so glücklich macht, wie uns. Während ihrer letzten Woche in Meierhafe hatte Klara noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen: Sie hat dafür gesorgt, dass Pauli seinen Abschiedsschmerz überwinden und sich bei uns wohlfühlen konnte.

Klara und Pauli

Pauli hieß früher Hemp und ist auch in Meierhafe geboren, nämlich im Sommer 2019 als Sohn von Indi und Jamie. Er hat bisher in Hamburg gelebt, wo er alles gelernt hat, was einem Großstadthund das Leben angenehm macht. Mit Herrchen um die Alster joggen, warten, wenn selbiger Tennis spielt oder im Laden verschwindet, andere Hunde an sich vorbeiziehen lassen, … Wer überall dabei sein will, muss sich auch überall benehmen können. Pauli kann das. Seit einer Woche ist er jetzt wieder bei uns. Die Lebensumstände in seiner Familie hatten sich so verändert, dass Paulis Herrchen sich schweren Herzens dazu entschieden hat, ihn zu uns zurück zu bringen.

Pauli

Bei uns auf dem Land sind wieder andere Dinge gefragt als in Paulis Stadtleben (z.B. Hasen und Rehe an sich vorbei ziehen lassen), aber die kann er auch. Weil er will. Nachdem Pauli aufgehört hat, durch uns durch zu kucken, weil er innerlich noch bei seinem Herrchen war, will er nun auch bei uns alles richtig machen. Wir sind völlig begeistert von diesem wunderschönen und coolen Rüden. Auf den ersten Blick sieht er aus wie sein Papa Jamie. Auf den zweiten erkennt man, dass er kleiner ist, kompakter, sportlicher und die schlauen, nicht ganz so sanften Augen seiner Mama Indi hat. Obwohl – sanft kann er auch, z.B. als gestern der fast fünf Monate alte Felix bei uns zu Besuch war. Pauli stellt sich auf sein Gegenüber ein, und wenn die wilde und kräftige Klara es von ihm wissen wollte, hatte Pauli immer noch ein bisschen mehr Energie als sie. Die beiden sind miteinander über unser Gelände gefegt (ohne Rücksicht auf das, was vorher Rasen war), haben abwechselnd den Hasen für den anderen gemacht, haben gerauft und gerangelt und sich zärtlich beleckt, wenn sie endlich genug hatten.

Malenka und Pauli

Ohne Klara wäre die erste Meierhafe-Woche für Pauli sicher nicht so leicht gewesen. Aber von jetzt an muss er, wie wir alle, auch ohne Klara zurecht kommen. – Mit Jamie haben wir ihn noch nicht frei laufen lassen. Auch im Haus ist immer noch eine Tür dazwischen. Bislang sind beide Rüden ziemlich entspannt, wenn sie sich sehen, aber wir wollen erstmal die Situation unter Kontrolle behalten und klare Vorgaben machen, bevor sie auf dumme Gedanken kommen.

Klara, Pauli, Jamie hinter der Glastür

Klara – unser Nachwuchs bringt Bewegung ins Rudel

Der Sommer geht zuende und die Meierhafe-Treffen auch.

Es war schön, auch in diesem Jahr etliche unserer Hunde und ihre Menschen bei uns wieder zu sehen. Sowohl beim Training mit Sandra als auch bei gemeinsamen Spaziergängen und Wurftreffen konnten wir wieder neue Eindrücke von der Entwicklung unseres Nachwuchses gewinnen.

Wir wir sind jedesmal glücklich und erleichtert, wenn aus den „Jungen Wilden“ irgendwann doch die entspannten Begleiter werden, die sich vertrauensvoll an ihren Menschen orientieren können. ( – Weil Letztere gelernt haben, was sie dazu brauchen.) Bleibt dran! Und wenn ihr Hilfe braucht, meldet euch gern bei uns.

Die Fotos zeigen unsere Weißen im sonnigen September:

Klara, Lucy, Indi, Malenka und Jamie
der letzte Sommertag im September
noch einmal in die Weser

Familientreffen im neuen Format!

Wir wünschen uns, dass die Familientreffen unseren Meierhafehunden immer gute Erfahrungen vermitteln. Deshalb sollen sie entspannt in einem vorgegebenen Rahmen ablaufen, den wir verantworten und kontrollieren können. Das entspricht leider nicht immer den Erwartungen unserer Besucher, die sich ein unbeschwertes Spielen, Toben, Rennen und Raufen aller Besucherhunde mit allen unseren Hunden vorstellen. Genau das lässt sich aber nicht in Einklang bringen mit unserem Verständnis dessen, was Hunde von uns brauchen. – Übrigens auch nicht mit mit dem, was unsere eigenen Hunde (zu Recht) von uns erwarten.

Wir haben eingesehen, dass wir hier mit widersprüchlichen Interessen umgehen müssen, die wir uns nicht mehr schönreden wollen. Ich hoffe, die meisten von euch können das irgendwie nachvollziehen. Deshalb haben wir nach einer neuen, geeigneten Form für unsere Familientreffen gesucht.

Nun zur guten Nachricht: Habt ihr schon mal von „social walks“ gehört? Das sind Spaziergänge, bei denen Hunde leinenführig, mit ausreichendem Abstand voneinander unterwegs sind. Man beginnt mit Ruhe, man geht mit Ruhe und man endet mit Ruhe, man behindert sich nicht gegenseitig und achtet aufeinander. Zwischendurch gibt es kleine Aufgaben, die den Möglichkeiten der Teams angepasst sind, dazu kann auch ein kontrollierter Freilauf von einigen Hunden gehören.

Unsere Trainerin Sandra Lenski ist bereit, solche „social walks“ bei uns ein paarmal zu begleiten und uns entsprechend anzuleiten (in der Hoffnung, dass wir das langfristig auch alleine hinkriegen). Wir bitten euch deshalb, euch mit 20,00 € pro Team an ihrem Honorar zu beteiligen.

Keine Sorge, die Geselligkeit kommt sicher nicht zu kurz bei uns, denn im Anschluss an so einen Spaziergang dürften die Hunde müde genug sein, um beim Kaffeetrinken in Meierhafe zufrieden unter dem Tisch zu liegen oder im Auto zu warten.

Wir hoffen, dass einige von euch Lust haben, das mit uns auszuprobieren, und schlagen folgende Sonntage vor:

18.07. / 22.08./ 19.09. Wir treffen uns am Segelflugplatz Große Höhe (Parkplatz Wiggersloher Str.) um 14:30 Uhr. Gegen 16:30 sollten wir spätestens in Meierhafe ankommen, um uns mit Kaffee und Kuchen wieder zu stärken.

Bitte meldet euch an, da die Teilnehmerzahl auf sechs Teams begrenzt ist. Am besten telefonisch, dann können wir alle Fragen direkt klären: 04222 9470418

Danke, dass ihr für uns da seid!

Eure Reaktion auf unsere Fage „was wäre wenn?“ war überwältigend und ist weit über das hinausgegangen, was wir erhofft hatten. Sie hat uns gezeigt, dass viele von euch sich unserer Arbeit und der großen „Meierhafe-Hunde-Familie“ verbunden fühlen. Das bedeutet uns sehr viel. Wir bedanken uns bei allen, die bereit sind, sich im „Notfall“ für unsere Hunde zu engagieren!

Wir haben uns entschlossen, alle, die ihre Bereitschaft bekundet haben, auch in Betracht zu ziehen. Das heißt, Ihr gehört zu denen, die im „Notfall“ angerufen werden können. Trotzdem werden wir, wie ursprünglich geplant, für jeden Hund zwei Leute / Familien auswählen, die wir für besonders geeignet halten.

Bei der Auswahl sind wir vor allem danach gegangen, welcher Hund wohl zu wem passen könnte. Also: Jamie in ein ruhiges Leben, lieber zu einer Hündin; Lucy verträgt mehr Action, sie darf sehr gerne zu Kindern; Malenka sollte zu Menschen, die nicht unbedingt mit ihr arbeiten wollen und auch ihre aufgeregte Seite händeln können; Indi verdient jemanden, der ihre soziale Kompetenz und ihre intelligenten Problemlösungen zu schätzen weiß, sie aber auch erträgt, wenn sie Stress hat und hochfährt (im Auto oder allein zu Haus).

Ob das in zwei oder fünf Jahren alles noch so gilt, weiß kein Mensch. Wir werden unsere „Vorsorgepläne“ deshalb regelmäßig anpassen. Dazu gehört, dass ihr eure Bereitschaft jederzeit zurückziehen könnt und wir parallel neue, geeignete Menschen finden, die bei Bedarf unsere Hunde aufnehmen können.

Eine Möglichkeit mit uns und unseren Hunden in Kontakt zu bleiben, sind die „Familientreffen“, die wir in diesem Sommer an vier Sonntagen anbieten.

Genaueres dazu erfahrt ihr im nächsten Beitrag.