So sehen wir jetzt jeden Morgen aus, sobald wir alleine draußen sein dürfen.
Dabei geht’s uns großartig! Wir graben die Maulwurfshügel auf der Weide auf, suchen überall nach Mäusen, bauen an unserer Höhle im Wald weiter, scheuchen auch mal Vögel auf und rennen mit vorbeifahrenden Autos um die Wette. Sollte sich ein Eindringling nähern, wird der natürlich ordentlich verbellt (also eigentlich nur von Malenka, aber das reicht). Natürlich machen wir das nur, solange wir allein draußen sind, sonst dürfen wir das ja alles nicht. Indi und Sir James machen aber gar nicht mit. Sie bleiben am liebsten im Haus oder liegen nur so rum und kucken zu.
Blöd ist nur, dass wir später nicht wieder ins Haus dürfen, solange wir so dreckig sind.
Ja, daran halten wir uns, aber gut finden wir das nicht.
Nur Indi und Jamie dürfen rein und raus, wie es ihnen gefällt. (Bleiben ja auch auch meistens sauber, wenn sie bei nichts mehr mitmachen!)
Indi passt auch manchmal auf uns auf,
die ist ganz schön streng.
Aber spätestens am Abend sind wir wieder auf den Sofas.
Sir James liebt seinen Sofaplatz – inzwischen auch tagsüber. Er wird alt, was wir z.B. daran merken, dass er nach langen Wanderungen nicht mehr allein ins Auto springt, sondern wartet, bis wir ihn reinheben. Immerhin ist er gerade zehn geworden. Wir hoffen, dass er noch lange fit bleibt, um uns auf unseren Wegen zu begleiten.
die Mädels (in der Mitte Lucy und ihre jüngste Tochter Evie)
und die Jungs
Kolja und Familie
Jogi und Familie
Rieke, Evie (Lilly), Paul, Kali, Mishka
Paul und Kali
Jamie & Söhne (Mishka, Kamino, Paul, Kolja)
Wir haben den Nachmittag genossen! Danke an alle, die sich auf den Weg gemacht haben. Schön, zu sehen, dass unsere Welpen sich so unterschiedlich entwickelt haben, dabei aber alle zu freundlichen und offenbar auch glücklichen Hunden geworden sind.
In den letzten Monaten haben wir uns irgendwann abgewöhnt, auf Regen zu hoffen. Das aufziehende Gewitter konnte uns deshalb nicht davon abhalten, nochmal schnell mit unseren Weißen zum See zu fahren. Die Alternative wäre eine warme Badewanne für Malenka gewesen, nachdem sie bei unserer Nachbarin im Klärteich verschwunden war und ihr Geruch sich einfach nicht abwaschen ließ.
Wir hatten aber alle viel mehr Lust auf Schwimmen.
Am See war außer uns weit und breit niemand zu sehen – für mich die Gelegenheit nochmal schnell mit den Hunden zusammen ins Wasser zu springen. Die kleine Rieke hat in diesem Sommer Gefallen am Schwimmen gefunden, und meistens kann sie sogar Malenka dazu anstiften, mit ihr zusammen ein paar Runden zu drehen. Jamie schwimmt eigentlich nicht ohne Grund, aber immer, wenn ich etwas weiter rausschwimme, fühlt er sich berufen, mir hinterher zu schwimmen (als ob er meine Schwimmkünste bezweifeln würde).
Wir hatten jedenfalls Spaß, aber noch während wir im Wasser waren, kam der Regen, der nach und nach an Stärke zunahm. Als wir zuhause ankamen, war Andreas, auch ohne in den See gestiegen zu sein, genau so nass wie die Hunde und ich.
Da wir unterwegs fast nie mit Handy oder Fotoapparat ausgerüstet sind, müsst ihr euch mit einem Foto von den mehrfach abgetrockneten Hunden begnügen, die darauf warten, wieder ins Haus zu dürfen.
Das war nach dem vierten Abtrocknen. Jetzt riechen alle modrig, nicht nur Malenka. Der See ist auch nicht mehr was er mal war. Aber es hat auch in Meierhafe richtig doll geregnet. Jedenfalls kurz.
Die Temperaturen gehen runter, Corona hält sich bedeckt und der Rasen ist sowieso kaputt – wenn das keine guten Voraussetzungen sind, die Hundefamilie zusammenzuholen!
Am Samstag den 10.09. laden wir alle Meierhafehunde-Familien ein, die Zeit und Lust auf Kaffee, Klönschnack und Kennenlernen haben. Um 15:00 Uhr geht’s los, und wer mag kann sich gegen 18:00 Uhr noch einem geführten Spaziergang auf der Großen Höhe anschließen.
Für Getränke sorgen wir. Kuchen wäre schön, es geht aber auch ohne.
Wir wollen es einfach mal wagen, Hunde aus allen Würfen und ihre Menschen zusammenkommen zu lassen. Allerdings gibt es Regeln: Die Hunde müssen unter Kontrolle sein, wenn nötig an der Leine. Sie werden auf unserem Gelände keine Gelegenheit zum Toben bekommen, also sorgt dafür, dass sie vorher ausreichend Bewegung hatten.
Sollte es in Strömen regnen, würden wir das Treffen kurzfristig absagen, für kleine Schauer sind wir aber gerüstet. Ob wir die Teilnehmerzahl begrenzen müssen, hängt von der Menge eurer Anmeldungen ab.
Als wir noch dabei waren uns kennenzulernen, war „Flucht“ ihre erste Option, sobald sie in eine Lage geriet, die ihr nicht geheuer war. Diese Lage trat regelmäßig ein, wenn sie auch nur den geringsten Erwartungsdruck von mir spürte, zum Beispiel bei einem harmlosen „Sitz“, „Bleib“ oder „Warte“. Natürlich habe ich den Fehler zuerst bei mir gesucht und vermutet, dass ich zu viel Druck aufbaue oder zu angespannt bin, wenn ich etwas von ihr will. Rieke blieb aber dabei, sich auch bei sehr freundlicher Ansprache ganz konsequent allen Situationen zu entziehen, in denen ich Regeln aufgestellt habe. Auch wenn sie gleichzeitig beobachten konnte, dass der Rest des Rudels ganz selbstverständlich mit diesen Regeln umging.
Wenn ich Rieke an der Leine und damit unter Kontrolle hatte, versuchte sie sofort, alles richtig zu machen, war allerdings sehr angespannt dabei und devot. Trotzdem verstand sie mich scheinbar von Anfang an und lernte extrem schnell. Auffällig war, dass jeder Versuch, sie mit Futter zu locken, unmittelbar ihren Rückzug auslöste. Außerdem wußte sie in jeder Situation ganz genau, ob sie die Chance hatte, sich zu entziehen oder nicht.
Die Fragen zu erörtern, was in dieser kleinen, zarten und so aufgeweckten Hündin vorging und wodurch wohl ihr misstrauisches, ausweichendes Verhalten ausgelöst wurde, war wenig hilfreich. Dann lieber eine Strategie entwickeln für eine pädagogisch sinnvolle Vorgehensweise. Nach den Erkenntnissen der Lerntheorie hätte ich erstmal darauf achten müssen, Rieke keine Chance zur Flucht mehr zu geben, sodass sie mit diesem unerwünschten Verhalten keinen Erfolg haben konnte.
Mein Gefühl sagte mir allerdings, dass ich durch ein so stark kontrollierendes Vorgehen schwerlich ihr Vertrauen gewinnen würde. Also verließ ich mich auf meinen Bauch und tat das Gegenteil: Ich ließ Rieke selbst entscheiden, wann sie dabei sein wollte und wann nicht, machte ihr Angebote, die sie auch ablehnen durfte.
Manchmal verweigerte sie eine Mahlzeit und lief stattdessen in den Wald, weil sie nicht bereit war, mit den anderen zu warten. Manchmal machte sie eine Weile mit bei unseren Versteck- und Apportierspielen, um dann plötzlich keine Beute mehr anzurühren und das Ganze aus sicherer Entfernung heraus zu beobachten. Bei kleinen Spaziergängen quittierte sie meinen Rückruf oft damit, dass sie von uns weg in Richtung unseres Hofes lief. Allerdings kam sie immer zu mir zurück und ließ sich problemlos anleinen, wenn ich konsequent in die andere Richtung weiterging. (In unübersichtlichen Situationen war sie natürlich durch die Leine gesichert.)
Irgendwann nahm ich Rieke auch am Fahrrad mit, wenn ich mit der trächtigen Lucy unsere immer kleiner werdenden Runden drehte. Rieke orientierte sich dabei erstmal an Lucy. Als Lucy dann ihre Kräfte für die Welpen brauchte, fuhr ich allein mit Rieke los, ohne Leine, aber in engem Kontakt. Auch hier gab es Situationen, in denen sie „nein“ sagte. Sie blieb einfach zurück und setzte sich hin. Für mich das Signal zum Umdrehen. Auf dem Rückweg waren wir dann wieder eng beieinander.
Ich war darum bemüht, kontrollierendes Verhalten meinerseits weitgehend zu vermeiden, ließ Rieke so viel wie möglich ausprobieren und schenkte ihr einen riesigen Vertauensvorschuss. Das war wohl meine Strategie.
Inzwischen ist Riekes Unsicherheit und ihre Skepsis gegenüber allem, was sie einengen könnte, weitgehend überwunden. Manchmal entzieht sie sich noch, wenn sie zu viel Druck empfindet, aber auf meine freundliche Einladung kommt sie zuverlässig zu mir. Statt sich in ein enges Versteck zu flüchten, sucht sie nun immer öfter meine Nähe (oder die von Jamie). Mit den meisten Situationen kommt sie aber sehr gut allein zurecht.
– auch wenn Indis Position nun ganz unumstritten ist,
und die Mädels ihr regelmäßig (immer wenn’s raus geht) mit welpenhafter Unterwürfigkeit ihre Gefolgschaft beteuern.
Sir James hat sowas nicht nötig. Weder wird er hofiert, noch hat er jemals diese „aktive Demut“ gegenüber anderen Hunden gezeigt. Das liegt wohl nicht daran, dass er ein Rüde ist, denn unserem alten Wanja wurde von allen Mädels bis zuletzt auf dieselbe Weise Ehrerbietung bezeugt.
Lucy kam im letzten Jahr übrigens auch in den zweifelhaften Genuss, dass Malenka und die Jüngeren (jetzt Rieke, früher Klara) ihr vor jeder gemeinsamen Aktion „Honig um den Bart schmierten“. Sie selbst hat das mit Begeisterung bei Wanja getan, bei Indi nie. Vermutlich konnte man darin schon den latenten Konflikt zwischen Lucy und Indi erkennen.
Wie auch immer – , dass Jamie und Malenka im Moment ganz oft traurig wirken, bilde ich mir vielleicht nur ein.
Vielleicht empfinden sie aber auch, dass Lucy fehlt, und fühlen sich schwächer ohne sie. Lucy hat offenbar aus ihrer Position heraus das ganze Rudel gestärkt.
Der kleinen Rieke macht das gerade nicht so viel aus, sie hält sich gern an Jamie und Malenka, wenn Indi sich zurückzieht.
Sie ist übrigens schon lange nicht mehr klein, wirkt aber innerlich und äußerlich noch recht zart. Unsere Prinzessin
Nein, ich plane gerade keine weiteren Trainingstermine, aber ich habe endlich zwei Bücher entdeckt, nach denen man richtig gut arbeiten kann, und die alles auf den Punkt bringen, was mir im Umgang mit unseren Hunden wichtig ist.