Jetzt sind es nur noch fünf … (Hühner)

Eigentlich können die beiden nichts dafür.

Lucy sowieso nicht. Wir denken inzwischen, dass sie vielleicht gar nicht im Hühnerauslauf war, sondern sich nur ein von Rieke aufgeschrecktes Huhn, das herausflattern konnte, geschnappt hat. So hat sie es jedenfalls bisher verstanden: Hühner, die ihren zugewiesenen Bereich verlassen, sind ihre Beute.

Wir haben das so akzeptiert, weil wir in den entsprechenden Situationen nicht dabei waren und ihr keine anderen Informationen zukommen lassen konnten. (Wenn ich mit ihr zur Klärung der Lage durch den Hühnerauslauf spaziere, macht sie immer einen auf entspannt und „geht mich doch nichts an“.)

Da mein Ärger über die erlegten Hühner aber noch viel größer wäre, wenn sie nicht mehr verwertet werden könnten, war ich jedesmal damit einverstanden, dass Lucy sie so wunderbar komplett verzehrt hat. Ja! Meine erzieherischen Ambitionen sind längst nicht so ausgeprägt, wie meine Abneigung vor Verschwendung und sinnlosem Tod. Auch von Hühnern. Außerdem traue ich Lucy zu, dass sie mehr versteht als ich ihr damit beibringen könnte, dass sie die Hühner nicht fressen darf. (Wenn nicht, spielt das keine so große Rolle, aber so eindimensional sind sie nicht, unsere Hunde!)

Komischerweise ist Lucy die einzige, die sich überhaupt dafür interessiert, sich so ein ganzes Tier einzuverleiben. Alle anderen schauen bestenfalls zu, und warten ansonsten mehr oder weniger geduldig auf ihr mundgerecht zubereitetes Futter.

Wenn man Jamie oder Malenka im Hühnerauslauf einsperren würde, wären am Ende sicher alle gute Freunde. Bei Indi bin ich mir nicht sicher. Sie kennt noch die Zeiten, als unsere Hühner überall frei laufen durften. Damals hat sie es akzeptiert, weil sie verstanden hat, was wir wollten.

Die kleine Rieke hat einfach nicht die richtigen Rückmeldungen zur richtigen Zeit gekriegt. Woher soll sie wissen, dass Hühnerfangen kein Spaß ist? Unser Fehler war, die Hühner nicht ausreichend zu sichern und Riekes Möglichkeiten zu unterschätzen. Letzteres hat natürlich wieder damit zu tun, dass wir drinnen und draußen zu viele Türen haben, die wir manchmal vergessen abzuschließen, und damit (vor allem) Malenka und Indi die Möglichkeit geben, mal eben alles möglich zu machen.

Ein Gedanke zu „Jetzt sind es nur noch fünf … (Hühner)“

  1. Ich bin da total bei dir, was Verwertung und unnötigen Tod angeht! Schön ist es aber sicher nicht :-/. Bei Eila würde ich den Versuch nicht wagen, sie mal zu Besuch einzusperren mit den Hühnern. Entweder sie hätte einen „Mörderspaß“ an der Hetzerei oder sie wäre tatsächlich satt. In Gehege: naja, ok, da sind Hühner. Aber frei? Lieber nicht. Mit Aufsicht wohl händelbar, ohne sicher nicht! Enten Gänse, alles kein Problem, aber Hühner sind doch einfach zu interessant. Freunde würden die glaub ich nicht 🙂

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