… und Tammo wird den Welpen bestimmt ein guter Vater sein, auch wenn sie ihm nicht ähnlich sehen …
Die letzte Woche der Trächtigkeit hat begonnen und Rieke trägt nun sichtbar schwer an ihren Babys.
Sie bekommt inzwischen mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, weil Magen und Darm sich den Platz mit lauter kleinen Nordlichtern teilen müssen.
Rieke wirkt immer noch fit, und ich hoffe, die Geburt ihrer Nordlichter wird weniger anstrengend für sie als die Geburt der Murmeltiere. Ihr könnt schon bald anfangen mit Daumendrücken!
So richtig auffallend ist Riekes Trächtigkeit gar nicht. Aber am Bauch ist deutlich zu fühlen, dass da einiges heranwächst. Auch die Zitzen sind schon angeschwollen und ihr Appetit ist groß.
Die Fahrradtouren, die wir regelmäßig mit ihr allein machen, sind allerdings nicht mehr so der Renner. Also Rieke ist nicht mehr so die Rennerin. Stattdessen bleibt sie oft stehen zum seehr ausgiebigen Schnüffeln und trottet dann in einem ungwohnt langsamen Tempo hinter uns her. Wir haben verstanden und ab sofort wird nur noch gemütlich durch die Gegend spaziert.
Sogar Tammo, der überhaupt kein Renner ist, kann es inzwischen mit Rieke aufnehmen – das nutzt er aber nicht aus. Im Gegenteil: das ganze Rudel weiß um Riekes Zustand (sie kennen sich aus) und behandelt sie ausgesprochen rücksichtsvoll.
So kann Rieke ihre Trächtigkeit ohne sichtbare Beschwerden genießen. Wir hoffen, dass es diesmal nicht mehr als sieben Welpen werden. Das entspricht ungefähr dem, was ihr Umfang hergibt, und ist – wenn alles normal verläuft – die Wurfgröße, die Rieke und wir ohne größere Anstrengungen händeln können.
Übrigens haben wir noch keinen Gruppennamen für die Welpen dieses Wurfs. Er müsst mit N beginnen. Beim M-Wurf waren es die Murmeltiere, beim L-Wurf die Lümmel, beim K-Wurf die Krümel. Gibt es Vorschläge? Wir nehmen alle Anregungen gern entgegen! Auch bei den Welpennamen können wir noch Ideen gebrauchen.
Für diesen Fall hatten wir wieder auf Paul gesetzt, der zum Glück sofort bereit war.
Heute war der große Tag . Diesmal sagte auch Rieke sofort „ja, ich will!“ und die Hochzeit wurde umgehend vollzogen.
Wir wollen es bei dieser einen Begegnung belassen, in der Hoffnung, dass der Wurf nicht soo groß wird. Das wäre für alle Beteiligten leichter.
Später hatte Paul noch Gelegenheit, sich mit seiner Mama Indi auszutauschen. Sie haben sich ja zwischendurch immer mal wieder getroffen und kennen sich ganz gut. Indi zeigte sich trotz ihres hohen Alters entschlossen und dynamisch.
Zunächst trieb sie Paul von sich weg und vor sich her. Er wusste was sich gehört und blieb auf Abstand, solange sie das wollte.
Aber ich glaube, sie haben sich beide gefreut über ihr Wiedersehen. Man konnte sehen, dass sie dieselbe Sprache sprechen und sich einiges zu sagen hatten.
Für mich ist Paul etwas ganz Besonderes und ich freue mich, sowohl Indis Klugheit und Entschlossenheit in ihm zu erkennen als auch Jamies Ruhe und Besonnenheit.
Wenn alles klappt, können wir uns Anfang April auch über neue Welpen freuen!
Rieke, Indi, Tammo und Malenka meckern sowieso nie über’s Wetter!
Sie finden lockeren Waldboden gerade sehr interessant – und offenbar auch lecker, denn gemeinsam fressen sie immer neue Schneisen hinein.
Darüberhinaus sind sie guter Dinge und mit allem zufrieden, solange wir zusammen sind. Sie freuen sich über kurze Spaziergänge oder lange Wanderungen, am Ofen liegen, gemütliche Sofaabende, Gäste verbellen (Malenka) und bekuscheln. Auch gelegentliche Rangeleien, Wettbewerbe und ausgiebige (Spiel-)Kämpfe zwischen Tammo, Malenka und Rieke (bei denen Rieke vorsichtshalber auf Malenkas Seite ist) gehören zum Wohlfühlprogramm.
Wenn es laut und körperlich wird zwischen den Jüngeren, bleibt Indi demonstrativ an meiner Seite, als wolle sie sich da in Sicherheit bringen. Sie weiß genau, was noch geht und was nicht.
Normalerweise reicht aber Indis Blick, wie man hier ganz gut erkennen kann. Außerdem weiß auch Malenka genau, dass sie mit mir rechnen muss, sollte sie doch mal an Indis Qualitäten zweifeln.
So langsam nehmen wir auch Riekes nächste Läufigkeit (im Februar?) in den Blick, bei der wir sie gern wieder mit Paul zusammenbringen wollen. Die Welpen vom letzten Jahr haben uns überzeugt, und für den N-Wurf durften wir schon einige richtig nette Bewerber auf unsere Warteliste setzen.
In diesem Jahr ist es ihr 12., und sie bleibt jetzt gern mal liegen, wenn die andern rausstürmen. Indie kann immer sehr gut einschätzen, was sich für sie lohnt und was nicht.
Wenn es um Geschwindigkeit geht, sind die anderen Hunde ihr inzwischen weit überlegen, aber bei Suchspielen ist Indi noch sehr erfolgreich und gibt eigentlich nie auf, bevor sie das Gesuchte gefunden und vorbildlich apportiert hat. Das hat sie sich in jungen Jahren von unseren alten Border Collies abgekuckt, denen sie auch mit ihrem Arbeitseifer in nichts nachsteht. Das Jagen, was bei uns auf dem Land durchaus mal lohnend sein kann, war über viele Jahre eines ihrer Lieblings-Hobbies. Sie hat sich dann aber doch darauf eingelassen, sich mit ihrer Futter-Beute zu begnügen und ihre spontanen Impulse immer besser zu kontrollieren.
Unser Rest-Rudel nach Jamies Tod: Indi, Rieke, Tammo und Malenka
Indi (links) kann sich immer noch gut durchsetzen, bei Rieke und Tammo sowieso, aber auch Malenka, die sich sonst gern aufspielt, geht sehr respektvoll mit Indi um.
Wir wünschen Indi und uns, dass sie noch möglichst lange gesund bleibt, ihren Platz im Rudel behält und ihr Leben mit uns genießen kann.
Schon lange haben wir gesehen, dass Jamies Leben immer mühsamer wurde.
Und wir wussten, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb miteinander.
Den Zeitpunkt bestimmen zu müssen, an dem ein geliebter Freund aus dem Leben geht, ist unglaublich schwer.
Heute haben wir Jamie gehen lassen.
Für alle Menschen und Hunde in Meierhafe war es ein großes Glück, ihn an unserer Seite zu haben. Wir sind dankbar für die Liebe, die er uns allen geschenkt hat.
Hier sind wir bei Sonnenuntergang im Goldenstedter Moor.
Rieke mit Leine ist ein ungewohnter Anblick. Macht für sie aber kaum einen Unterschied.
Malenka und Rieke sind hier mal allein mit uns unterwegs, weil Rieke gerade läufig ist und Tammo die „heiße Zeit“ bei unseren Kindern in Hamburg verbringt. Indi und Jamie, die beiden Alten, lassen wir bei größeren Ausflügen inzwischen zuhause. (Indi fährt nicht mehr gern Auto und Jamie ist nicht mehr so gut zu Fuß.)
Dafür hatte Tammo die Chance, im Lastenfahrrad durch die Stadt zu fahren, mit Bus und S-Bahn unterwegs zu sein, nette Hunde im Stadtpark zu treffen, und Teil einer sehr lebendigen Familie zu sein. Das war ein Kontrast Programm für ihn, aber er hat es toll gemacht und war überall derselbe aufgeschlossene, ausgeglichene und freundliche Kerl.
Nun ist er wieder mit uns unterwegs!
Rieke und Tammo sind ein tolles Gespann
Mit ihr zusammen geht Tammo sogar ins Wasser. Das zieht ihn sonst gar nicht so an. Seine Wasserhund Gene halten da nicht, was der Name verspricht.
Wir lassen es unseren alten Herrn aber sowieso jeden Tag wissen, wie froh wir alle sind, dass er bei uns ist.
Manchmal findet er es zu mühsam, sein Lieblingssofa zu erklimmen, dann ist das der Platz seiner Wahl.
Meistens schafft er es aber noch hoch – und Tammo quetscht sich irgendwie neben ihn, so mögen sie es beide .
Draußen ist der alte Sandplatz immer noch der Ort, an dem die Hundefamilie gern zusammenkommt. Vielleicht haben sie schöne Erinnerungen an die Zeiten, die sie hier mit ihren Welpen verbracht haben.