Kurz nachdem Indis letzte Welpen uns verlassen hatten, haben wir – schweren Herzens – einen Termin für Indis Kastration beim Tierarzt vereinbart. Diese Entscheidung schien uns sinnvoll und notwendig für das weitere Zusammenleben im Rudel, da die Läufigkeiten der Hündinnen immer für Anspannung und Unruhe sorgen.
Indi hat die OP komplikationslos überstanden, dann noch die Reste ihres ohnehin schon ausgedünnten Fells abgeworfen und ist nun dabei, sich eine leicht herbstlich getönte Decke wachsen zu lassen (s. Fotos). Erfahrungsgemäß ändert sich diese Farbe aber im Laufe der Zeit wieder zu weiß.
Ihre Position im Rudel hat Indi sehr schnell wieder eingenommen. Wenn nötig kann sie dort dem Nachwuchs auch mal Grenzen setzen, was aber nur selten geschieht. Im Umgang mit den anderen Hunden kann sie gut einschätzen, welche Art von Aktivität ihrem Ansehen förderlich ist, und wo sie sich vornehm zurückhalten sollte. Die ganz wilden Sachen, wie Wettläufe stoppen, Beute abjagen oder andere Formen des körperlichen Kräftemessens ignoriert sie einfach oder sieht mich so vorwurfsvoll an, dass ich weiß, ich hätte es gar nicht erst dazu kommen lassen dürfen. Überhaupt bezieht sie sich bei gemeinsamen Aktionen sehr deutlich auf uns Menschen. So läuft sie meistens wie im Standby-Modus neben uns, wobei sie aber nicht (wie Jamie) einfach nur folgt, sondern erhobenen Hauptes die Lage checkt.
Als Indi jung war, fand ich sie oft anstrengend und schwer zu beeinflussen. Das hat sich zum Glück im Laufe unseres Zusammenlebens geändert. Wahrscheinlich auch, weil ich sie viel mehr respektiere und nicht mehr versuche, sie herumzukommandieren oder etwas aus ihr zu machen, was sie nicht ist. Wenn man sich richtig auf sie einlässt, hält Indi von sich aus den Kontakt und braucht dabei weder Leine noch Kommandos. Sie ist sicher kein Kuschelhund, aber es gibt immer mehr Momente, in denen sie sich zu mir legt oder sich eine Weile bei mir anlehnt.
Ja, wir hatten unsere Probleme miteinander. Indi war oft aufgeregt und ich ungeduldig. Aber wir haben gelernt, uns gegenseitig zu vertrauen. Jetzt bin ich stolz und glücklich, wenn diese erfahrene, unabhängige Hündin aus freien Stücken an meiner Seite bleibt.
…es ist wie überall, bei Mensch und Tier, gegenseitige(r)Respekt und Wertschätzung bringt meist das Beste aus jedem 🙂
super schöner Bericht
Weiterhin alles Gute in eurem Zusammenleben mit viel Freude mit- und aneinander !
Das hört sich nach einer wunderbaren, innigen und toll gewachsenen Beziehung an. LG Christina